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Einführung in die somatische betriebliche Gesundheitsförderung

Jan 06, 2025

In der betrieblichen Gesundheitsförderung gibt es viele Ansätze: von ergonomischen Arbeitsplätzen über Programme zur Stressbewältigung bis hin zu Teambuilding-Events. Doch wie oft wird dabei die Verbindung zwischen Körper und Geist – genauer gesagt, das Nervensystem – in den Mittelpunkt gestellt? Genau hier setzt die somatische betriebliche Gesundheitsförderung an.

Was bedeutet „somatisch“?

Das Wort „somatisch“ stammt vom griechischen Begriff „soma“ und bedeutet „Körper“. In meiner Arbeit steht der Körper jedoch nicht isoliert im Vordergrund, sondern in seiner Wechselwirkung mit Geist und Emotionen. Der somatische Ansatz erkennt, dass unsere körperlichen Reaktionen – wie Stress, Anspannung oder auch Wohlbefinden – direkt mit unserem Nervensystem verbunden sind.

Während viele Ansätze in der Gesundheitsförderung auf kognitive Strategien setzen („Denken Sie positiv“, „Arbeiten Sie effizienter“), geht der somatische Ansatz einen Schritt weiter: Er betrachtet den Körper als Schlüssel, um nachhaltige Veränderungen zu bewirken.

Wie sieht somatische Gesundheitsförderung aus?

Der somatische Ansatz in der betrieblichen Gesundheitsförderung kombiniert Wissen über das Nervensystem mit praktischen Übungen, die Mitarbeitenden helfen, sich selbst besser wahrzunehmen und zu regulieren. Dabei ist es entscheidend, dass nicht nur der Körper einbezogen wird, sondern auch das Verständnis für die unsichtbare Hand, die das Nervensystem in allem, was wir tun, spielt. Dieses Wissen bildet die Grundlage, um nachhaltige Veränderungen zu bewirken. Beispiele dafür sind:

  • Sensibilisierung für das Nervensystem: Indem wir Mitarbeitende darüber aufklären, wie Stressreaktionen entstehen und welche Rolle das Nervensystem spielt, können sie ihre eigenen Muster besser erkennen. Dieses Wissen ermöglicht ein tieferes Verständnis für den eigenen Körper und den Umgang mit Belastungen.

  • Atemarbeit: Einfach, aber wirkungsvoll – gezielte Atemtechniken können das Nervensystem beruhigen und die Resilienz stärken.

  • Körperwahrnehmung: Übungen, die Mitarbeitende darin schulen, frühzeitig Anzeichen von Überlastung oder Stress zu erkennen.

  • Bewegung: Kleine, alltagstaugliche Bewegungssequenzen, die Verspannungen lösen und das Wohlbefinden fördern.

Abgrenzung zu anderen Ansätzen

Im Gegensatz zu herkömmlichen Programmen, die oft symptomorientiert arbeiten, geht der somatische Ansatz tiefer. Es geht nicht nur darum, Stress abzubauen, sondern auch darum, die Wurzeln von Anspannung und Dysregulation zu erkennen. Dies ist besonders wichtig, um nachhaltige Veränderungen zu erzielen.

Warum ist der somatische Ansatz relevant für Unternehmen?

Unternehmen, die den somatischen Ansatz integrieren, profitieren mehrfach:

  • Mitarbeitende sind belastbarer und produktiver.

  • Konflikte und Stress werden nicht nur oberflächlich gelöst, sondern langfristig entschärft.

  • Teams erleben mehr Sicherheit, Zusammenarbeit und Kreativität.

Die somatische betriebliche Gesundheitsförderung ist mehr als ein Trend. Sie ist eine tiefgehende, wissenschaftlich fundierte Methode, um die Gesundheit und das Wohlbefinden von Mitarbeitenden zu fördern – und gleichzeitig eine resiliente Unternehmenskultur zu schaffen.